Historische Krypto-Verfahren

Diese Seite enthält die Beschreibung einiger z.T. historischer Verfahren der Verschlüsselung.
Monoalphabetische Verfahren
beruht auf der einfachen Verschiebung aller Buchstaben um einen bestimmten Wert innerhalb eines Alphabets. So wird z.B. der Buchstabe "A" durch verschieben um 5 Stellen im Alphabet zum "E", "B" wird zu "F" etc. Auch das Umdrehen des Alphabets und Zuordnung von "A" zu "Z", "B" zu "Y" etc. gehört in diese Kategorie der einfachsten Verschlüsselungsverfahren. Das ursprüngliche Alphabet wurde einfach in ein anderes transformiert, daher resultiert die Bezeichnung dieses Verfahrens.
Transpositions-Chiffre
basieren auf der Idee, die Reihenfolge von Buchstaben zu vertauschen. Z.B. wird dies erreicht, indem man den zu verschlüsselnden Text in Zeilen bestimmter Länge aufschreibt und dann vertikal liest. Dem Empfänger muß dann die ursprüngliche Zeilenlänge bekannt sein, um den Text zu dechiffrieren. Eine Information, die Auskunft über die Art der Dechiffrierung gibt, wird allgemein als Schlüssel bezeichnet.
Substitutions-Chiffre
Die Idee basiert auf dem monoalphabetischen Verfahren. Die Buchstaben werden ersetzt und behalten die Reihenfolge bei. Jedoch kann statt des Alphabets auch eine andere Symbolfolge ( z.B. Zahlen ) verwendet werden.
Nachteil : die statistische Buchstabenhäufigkeit bleibt erhalten.
Polyalphabetische Substitution
werden einzelne Buchstaben im Verhältnis zu ihrer relativen Häufigkeit im Text durch mehrere Buchstaben ersetzt. Die Methode konnte aber aus Gründen der Eindeutigkeit bei der Dechiffrierung nicht nur mit Buchstaben realisiert werden.
Vernam-Verfahren
Hierbei wird die Bitkette des Klartextes mit einem langen Schlüssel Bitweise XOR-verknüpft (bitweise Addition ohne Übertrag, eXclusive OR). Der Schlüssel wird wiederholt angewendet, wenn der Klartext länger als der Schlüssel ist.
Durch die wiederholte Anwendung des Schlüssels können durch Korrelation zweier verschlüsselter Nachrichten Informationen über den Schlüssel abgeleitet werden.
Eine erhebliche Verbesserung gewinnt man dadurch, daß der Schlüssel sich fortlaufend ändert ( s. One-Time-Pad ).
Vigenère-Verfahren
Es werden mehrere transformierte Alphabete erzeugt. Die zu verschlüsselnden Buchstaben werden jetzt mit den unterschiedlichen Transformationen verschlüsselt. Welcher Buchstabe in einem Wort mit welcher Transformation behandelt wird, kann zum Beispiel mit der Position des Buchstaben in einem Wort festgelegt werden. Hier werden also verschiedene Methoden nacheinander angewandt. Die Reihenfolge der Methoden ist der Schlüssel.
Der Nachteil der Buchstabenhäufigkeit taucht hier nicht auf, da gleiche Buchstaben des Klartextes jeweils durch verschiedene Buchstaben substituiert werden.
Blaise de Vigenère, 1523-1596, frz. Diplomat
One-Time-Pad
Beim One-Time-Pad wird der Klartext wie bei der Vernam-Chiffrierung bitweise mit einem Schlüssel verknüpft. Jedoch ändert sich der Schlüssel bei jedem Bit.
Wichtig ist hier, daß sich der Schlüsselstrom nicht wiederholt. Dazu muß eine echte Zufälligkeit des Schlüssels gewährleistet sein.
Wenn kein Zeichen des Klartextes mit derselben Verschlüsselungsmethode bearbeitet wird, ist die Rekonstruktion außerordentlich schwierig. Man erreicht dies in jedem Fall, wenn der Schlüssel ungefähr so lang ist wie der zu verschlüsselnde Text. Das ist der auch der entscheidende Nachteil, das Verfahren ist unhandlich : die Schlüssel müssen erzeugt und verteilt werden.
Die Vereinbarung eines Schlüssels großer Länge ( z.B. ein Buch ) führt auf das monoalphabetische Verfahren zurück.