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Algorithmen
GOST ist die russische Antwort auf DES. Während im Westen DES der Standard war, benutzte man im Osten GOST. Wie fast alle anderen Verfahren verarbeitet der Algorithmus 64-Bit-Blöcke, die Schlüssellänge beträgt jedoch im Gegensatz zu DES und IDEA 256 Bit. Auch die Rundenanzahl übertrifft die von DES: Stolze 32! GOST verwender acht S-Boxen, mit denen die Klartextbytes permutiert werden.
Die temporäre Veriable T benötigen wir, um den Inhalt von R zu speichern, bevor wir R verändern. Denn das unveränderte R soll nachher wieder L zugewiesen werden. Diese Konstruktion ist – wie viele andere Algorithmen auch – ein sog. Feistel-Netzwerk. Um die Teilschlüssel (subkeys, repräsentiert durch Ki, wobei i die aktuelle Runde ist) zu erhalten, teilen wir den 256-Bit-Schlüssel in 8 Teile zu je 32 Bit auf. Da wir jedoch 32 Subkeys benötigen, werden die 8 Teilschlüssel zunächst dreimal wiederholt (= 24 Runden) und einmal in der umgekehrten Reihenfolge verwendet; insgesamt kommen wir somit auf 32 Runden, in denen die 8 Teilschlüssel viermal zum Einsatz kommen.
Wie bei DES gibt es auch bei GOST Gerüchte über eine Hintertür – wie gesagt, nur Gerüchte (gibt es die nicht bei jedem Krypto-Algorithmus?). Trotzdem benutzen viele statt der im GOST-Standard angegebenen S-Boxen lieber die S-Boxen von DES – ob das nun so viel besser ist, sei dahingestellt (bedenken Sie die zahlreichen Gerüchte über DES, vor allem in Bezug auf die NSA!). Die hoch gewählte Schlüssellänge ist allerdings verlockend: Es gibt 2256 mögliche Schlüssel, d. h. ungefähr so viele Möglichkeiten wie es vermutlich im Universum Atome gibt (1080). Selbst wenn wir einen 128-Bit-Schlüssel innerhalb einer Sekunde zu knacken vermochten (was eher einer hypothetischen Wunschvorstellung gleicht), wären immer noch 1031 Jahre nötig, um einen 256-Bit-Schlüssel zu brechen.
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Letzte Änderung: 25.03.2002
© 2002 by Christian Thöing