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Kryptographie

3.1 Transpositionschiffren

Bei einem Transpositions-Algorithmus bleiben die Buchstaben was sie sind, aber nicht wo sie sind. Ein Beispiel für solch einen Algorithmus ist die Skytale von Sparta, die vor ungefähr 2500 v. Chr. benutzt worden sein soll. Der Sender wickelte ein schmales Band aus Pergament spiralförmig um die Skytale (ein Zylinder mit einem bestimmten Radius, der auch gleichzeitig der Schlüssel ist) und schrieb dann der Länge nach seine Nachricht auf das Band. Diese Nachricht wurde dann abgewickelt und an den Empfänger geschickt. Hatte dieser eine Skytale mit demselben Radius, konnte er die Nachricht lesen. Ein Beispiel:

H A L L O L E U T E W I E G E H T E S E U C H

Wir verschlüsseln nun diesen Text mit einer Skytale des Umfangs U = 5, indem wir den Text in 5 Spalten aufteilen:

H A L L O
L E U T E
W I E G E
H T E S E
U C H

Das Ergebnis ergibt sich, indem man jede Spalte dieses Textes von oben nach unten liest und alles hintereinander aufschreibt:

H L W H U A E I T C L U E E H L T G S O E E E

Diese Art der Transposition wird auch Spaltentransposition genannt.

Es gibt auch komplizierte Transpositionschiffrierungen, die jedoch fast ausnahmslos von Computern geknackt werden können. Die deutsche ADFGVX-Chiffrierung, die im ersten Weltkrieg verwendet wurde, stellt solch eine Chiffrierung dar. Für damalige Verhältnisse war dieser Algorithmus sehr komplex; er wurde jedoch von dem französischen Kryptoanalytiker Georges Painvin geknackt.

Transposition alleine ist nicht sicher, sie wird jedoch zusammen mit der Substitution in modernen Computer-Algorithmen verwendet. Mehr über Substitution erfahren Sie im nächsten und übernächsten Kapitel.

Transposition wird auch Permutation genannt.